Mit großer Freude haben wir am 02. Februar 2020 die ersten acht Gäste zur Auftaktveranstaltung des Arbeitskreises Stuttgart in den Räumlichkeiten der Freimaurerloge „Furchtlos und Treu“ mit einem kleinen Sektempfang begrüßen dürfen.

Bereits das Eintreffen der Gäste in der halben Stunde vor dem offiziellen Beginn war erfüllt von spannenden Themen wie auch mit Fragen zur (femininen) Freimaurerei und zum Start in Stuttgart – wenig verwunderlich, denn die Reflexion über genau diese Fragen wurde bereits in der Einladung als Fokus für unsere erste Arbeit mit Gästen genannt und entsprechend von jeder Teilnehmerin vorbereitet.

• Was wissen Sie schon über die (feminine) Freimaurerei?
• Welche Erwartungen haben Sie an eine Loge / ein Logenleben?
• Welche Fragen haben Sie an uns?

Festzuhalten ist, dass die Vorstellungen darüber, was Freimaurerei ist, trotz vieler seriöser Informationsangebote im Internet immer noch einer hollywood-esken bestimmten Verklärung unterliegen.

Wir verstehen uns als Frauen, die auf einer rationalen, diskursiven Ebene und mit Hilfe der Symbole, Werkzeuge und Bilder, die den Kern der Freimaurerei bilden, entsprechend den Idealen der Aufklärung (Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit) an der eigenen Selbstbildung und Fragen der uns umgebenden Gesellschaft arbeiten.

Festzuhalten ist auch, dass es „die“ Freimaurerei nicht gibt, sondern nur Kerngedanken. Die Methoden im Diskurs und Ritual wie auch die Formen des Zusammenkommens haben sich seit den ersten Bauhütten zeitgemäß neu bewähren und anpassen müssen, denn die Freimaurerei ist kein Selbstzweck. Sie hat seit jeher den Anspruch, Beiträge zur Verwirklichung der Ideale in die Gesellschaft zu tragen.

Deshalb steht steht die Freimaurerei auch zeitgenössisch wieder vor neuen Herausforderungen. Wir sind der Überzeugung, dass wir diese in der femininen Freimaurerei meistern können, in dem wir über einen kritischen und konstruktiven Dialog, einen diversen und konsequenten Diskurs in zielgerichtetes Handeln kommen.

Dafür braucht es nicht nur Beständigkeit, sondern auch Geduld und Mut. Der erste Schritt ist gemacht. Hoffen wir nun, dass unsere Werkstätte dazu gute Arbeit leisten wird.

Wie vertraut kann man sich in einer solchen Runde werden, frage ich mich. Passe ich wirklich hier hin? Ich nehme an, auch für den Gästeabend einer noch zu gründenden femininen Freimaurerloge gilt: Teil einer Gemeinschaft kannst du nur werden, wenn du gleichzeitig offen für Neues bist und dabei deine Ideen selbstbewusst vertrittst. Menschen, Frauen, die nicht sind wie du, dieses Anderssein, dieses Andersdenken, nicht nur aushalten - sondern zu einem Teil der eigenen Denk- und Lebenswelt machen. Neues Lernen, neues Geben, Geben und Nehmen.
Verstanden habe ich, dass die Freimaurerei hier nichts mit Esoterik, sondern mit klaren Gedanken zu tun hat. Das ist gut. Und, dass sie von den Ideen aller Mitglieder wie auch der Gäste lebt. Denn sie muss und sie will sich immer weiter entwickeln, heißt es an diesem Abend. Die nächsten Abende werden möglicherweise klären, ob ich hierhin und die Ideen der Freimaurerei zu mir passen.

Frau A., GastZum Auftakt am 02.02.2020